Celluon Bluetooth Laser Keyboard
(29.07.2005 00:00 CET)
Es macht nicht wenig Sinn, den Test einer Tastatur auf eben der selben zu schreiben.
Das Celluon Laser Keyboard ist mit Sicherheit eines der Produkte, das am sehnlichsten erwartet worden war, weil es tatsächlich eine Innovation versprach. Schon vor über einem Jahr kündigte iBiz eine Tastatur für PDAs an, die nicht über physische Tasten bedient werden sollte, sondern auf eine beliebige glatte Fläche eine Tastatur projezieren sollte. Kaum machbar, oder? Schnell wurde durch dauernde Verschiebungen, Lizenzprobleme klar, dass das Ganze klassische Vaporware, also ein niemals erscheinendes Produkt darstellen musste. Zugegeben schade, denn die Idee klang mehr als verlockend, aber von der Logik her eigentlich jedem im vorhinein klar.
Im Juni 2005 ist nun das selbe Produkt unter einem anderen Namen auf dem Markt.... Und dieser Testbericht wird damit geschrieben.
Das CL800bt ist eine kleine, unscheinbare Box, die unbgefähr so gross ist wie zwei Einwegfeuerzeuge.Auf der polierten, schwarzen Oberfläche bedindet sich oben die Projektionsfläche, aus der heraus mittels eines Lasers eine Tastatur auf die darunterliegende Fläche projeziert wird. Am unteren Ende befindet sich ein Infrarotsensor, der Unterbrechungen auf der Fläche erkennt und aus der Position ,die gedrückte Taste erkennt. Das klingt .fürchterlich unpräzise, und wer die ersten Versuche macht, der fragt sich unweigerlich, ob er nicht eine echte Fehlinvestition getätigt hat. Es bedarf einiger Übung, bis man tatsächlich schnell und sicher Texte eingeben kann.
Dies hat mehrere Gründe:
Auf einer normalen Tastatur schreibt man mit ausgestreckten Fingern, hat also schon Finger quasi "in Bereitschaft". Durch das Leseprinzip der CL800 unterbrechen diese schon den Infrarotstrahl und produzieren ein Zeichen. Des weiteren muss man genauer Tippen: Durch den fehlenden Druckpunkt echter Tasten löst man am Anfang oft mehrere Tasten aus, dies ist ein Punkt, der einiger Gewöhnung bedarf.
Dann ihst das Ansprechverhalten der Tastatur ein wenig träger als das einer normalen Tastatur. Richtiger ausgedrückt: Doppellaute, also schnell hintereinander getippte Zeichen werden oft verschluckt. Und zu guter Letzt: Die Tastatur hat auch in Deutschland ein US-Layout, damit kann man Umlaute nur durch Shift+FN+; und dann den Grundbuchstaben bekommen.
Liest man sich die Caveats durch, dann klingt dies im ersten Blick vernichtend. Der Eindruck ist aber falsch: Nach ein paar Stunden Übung überwiegen Design, Grösse des Geräts und Funktionalität eindeutig. Die Vertipper werden deutlich weniger, die Geschwindigkeit höher, und der Coolness-Faktor ist definitv nicht unterschätzen: in einem Strassencafe auf Nordeney verwendet war die Zahl der offenen Münder und verwirrten Blicke unbezahlbar.
Leider allerdings sind einige weitere Faktoren noch in die Bewertung aufzunehmen: der Preis von EUR 249,- ist weit davon entfernt, das Gerät für die breite Masse interessant zu machen. Freaks und Spinner wie mich interessiert dies vielleicht nicht, aber nur durch verkaufte Stückzahlen rentiert sich die Entwicklung eines solchen Geräts.
Preis:
EUR 249,- bei Fawis.
Fazit:
Für mich das ultimative Technik-Spielzeug, dass neben dem reinen Effekt auch einen Nutzen hat. Keine andere Tastatur mit der Tastengröße lässt sich so einfach mitnehmen, und von der Bedienung her ist dank der steilen Lernkurve schnell auch der Spassfaktor hoch. Alleine der Preis liegt schwer im Magen...
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